IG begrüsst Entscheid des Nationalrats

Die IG Spanienfreiwillige nimmt erfreut vom positiven Entscheid des Nationalrats Kenntnis. 70 Jahre nach ihrer Verurteilung sind die Spanienfreiwilligen nun endlich vollständig rehabilitiert.

Das Ja der grossen Kammer zur Aufhebung der Strafurteile stellt einen geschichtspolitischen Markstein dar. Es bedeutet die Würdigung und Anerkennung der historischen Leistung derjenigen, die schon früh gegen den Faschismus gekämpft haben.

 

Die Schweizer Freiwilligen kämpften an der Seite der spanischen Republik für Demokratie und Freiheit. Ihr antifaschistischer Einsatz wurde von der offiziellen Schweiz mit Gefängnis, Ausschluss von den politischen Rechten und sozialer Diskriminierung quittiert. Diese Ungerechtigkeit hat nicht nur die Freiwilligen selbst, sondern auch ihre Familien sowie die Reputation der Schweiz vor der Geschichte belastet. Mit der kollektiven Aufhebung der militärischen und zivilen Urteile und Entscheide ist dieses Unrecht nun getilgt.

Mit Blick auf die wenigen noch lebenden Spanienkämpfer kommt die Rehabilitierung spät. Dennoch ist sie über den Kreis der Betroffenen hinaus ein wichtiger symbolischer Akt für das historische Selbstverständnis der Schweiz und ein weiterer Schritt hin zu einem modernen Geschichtsbild ohne Mythen und Vorurteile. Die IG ist zuversichtlich, dass sich auch der Ständerat als Zweitrat diesem Votum anschliessen wird.

Mit der Rehabilitierung ist ein fruchtbarer Boden für die knftige Tätigkeit der IG gegeben. Sie wird weiterhin durch Vermittlung, Aufklärung und Forschung dazu beitragen, dass die Spanienfreiwilligen nicht in Vergessenheit geraten und ihr Erbe, der mutige und selbstlose Kampf für Freiheit und gegen Faschismus, auch in den folgenden Generationen lebendig bleibt.